Die Löffelchen

Drei kleine Löffelchen waren unterwegs,
das eine fand'n Messerchen, das and're einen Keks,
das dritte weinte nun ganz laut, man hörte seinen Schrei,
doch mit dem Messerchen geteilt reicht' der Keks für drei.

Die klitzekleinen Löffelchen, die waren wirklich fair,
sie teilten alles, was sie hatten und liebten sich auch sehr.
Sie hüpften glücklich durch die Welt, fanden dies und das;
wenn's regnete, da lachten sie und wurden pitsch-patsch-nass.

Es wurde kalt und immer kälter, der Winter schlich sich an,
versunken fast im tiefen Schnee fand sie ein großer Mann.
Oh ja, die kann man noch gebrauchen, die scheinen neu zu sein,
brummt der Mann in seinen Bart, und steckte sie dann ein.

Oh, wie warm die Hosentasche, sie fanden's recht gemütlich
und stellten fest nach ein'ger Zeit, der Mann, der war sehr gütlich.
Er trug sie in sein schönes Heim, wo Kind und Frau schon warten:
Schaut her, was ich gefunden hab, da draußen in dem Garten.

Ab diesem Tag war's wunderschön, s'gab viele leck're Sachen,
im Kaffee und auch im Tee ging's rund, sie mussten ganz doll lachen.
Doch auch im Joghurt und im Pudding, im Marmeladenglas
sich einzuschmieren war so herrlich, ja, das machte Spaß.

Den Löffelchen gings supergut, da kamen an drei Große:
Hey, macht mal Platz und macht euch nicht deswegen in die Hose!
Wir wollen euren Pudding nicht, wir mögen lieber Soße,
also rückt jetzt mal ein Stück, sagte der ganz Große.

Sie vertrugen sich sehr gut, s'gab keine Schlägerei -
da kamen dann zu guter Letzt die Messerchen herbei.
Sie schliefen in der Schublade, wo auch die Gabel pennt
und waren glücklich, lachten viel bis an ihr Lebensend.


Copyright © 2010 Gisela Poredda

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