Ein
Traum
Plötzlich
war sie in einem Wald. Sie wusste nicht, wie sie in diesen Wald
gekommen war. War es ihr Gedanke? Denn sie wollte immer in so einem
schönen Wald spazieren gehen. Es duftete nach Wildrosen und die
Sonnenstrahlen berührten sanft ihr Gesicht. Es war so ruhig und so
schön. Sie schaute nach oben. Die Bäume ragten hoch in den
Himmel. Es schien, als ob ihre Spitzen ihn berührten. Sie schloss
ihre Augen und spürte, wie der Wind durch ihr lockiges Haar sich
leise bewegte. Ein kleiner Tropfen löste sich von einem Blatt und
machte sich auf die Reise nach unten. Er fiel so langsam wie nur
möglich, denn er wollte alles sehen. Als der Tropfen ihre Nase
erreichte, zersprang er in viele kleine Tröpfchen. Es fühlte
sich an, als ob tausend kleine Küsse ihr Gesicht berührten.
Auf einmal war es ihr angenehmen und eine gewisse Wärme floss
durch ihren Körper. Es schien so, als ob die Sonne ihre Arme
ausstreckte und sie damit sanft und zärtlich umarmte. Der Wind
flüsterte ihr etwas ins Ohr, und plötzlich hörte sie
eine Stimme. Sie klang so schön, so vertraut. Diese Stimme, woher
kam sie nur? Sie machte einen Schritt nach vorne und der Wind nahm sie
mit. Dieses warme Gefühl, es wurde immer stärker. Und jetzt
sah sie es. Eine Wiese mitten im Wald. Sie war von Licht umgeben. Ein
Gefühl, als ob die Sonne sich dort ausgeruht hätte und ein
Teil von ihr noch immer da wäre. Sanft und leicht, aber auch mit
ein wenig Angst diese Ruhe zu verletzen, berührte sie das Gras mit
ihren Fußspitzen. Kein Mensch vor ihr hatte diesen Ort betreten.
Sie war die Erste und die Einzige, die das sehen dürfte. Alles,
was sie umgab, spürte ihre Anwesenheit, und sie spürte es
auch. Dieses warme Gefühl. Es war wieder da. Als sie
lächelte, erwachten Tausende von Blumen. Ihr lieblicher Duft
umhüllte sie mit einem leichten Schleier. Plötzlich
verwandelte sich die Wiese in einen großen Schmetterling. Und er
flog mit ihr in die Ferne. Sie schloss die Augen. Die Sonne
berührte sanft ihren Körper und der Wind spielte wie ein
kleines Kind mit ihren Haaren.
Sie öffnete die Augen. Das Rauschen eines Baches klang wie eine
schöne Melodie aus früheren Zeiten. Sie setzte sich ans Ufer.
Das Wasser war kühl und beruhigend. Er war so klar und schön
wie ihre Augen. Sie legte sich hin, und das Gras verwandelte sich in
Sand. Es war angenehm warm. Man konnte die Wärme der Sonne darin
spüren. Sie fand es schön einfach da zu liegen und den Sand
zu spüren. Eine leichte Briese berührte ihren Körper und
sie erhob sich wieder . Aus dem kleinen Bach wurde ein Meer. Die Sonne
verschwand langsam hinter dem Horizont. Als sie mit ihrem Licht die
Wellen berührte, verwandelten diese sich in rote Rosenblüten.
Sie spürte wieder dieses warme Gefühl. Ein kleiner
Schmetterling kam aus dem Wasser. Er war so warm und hell wie ein
kleines Stück von der Sonne. Er kam langsam auf sie zu. Er schaute
sie an und flog direkt in ihr Herz hinein und blieb für immer da.
Copyright © 2005 Alexander Kaiser
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