Ungeahnte Vielfalt

Immer wandelt sich die Seele, kennt tausend verschiedene Farben und Formen. Sie ist flüssig und zugleich wieder fest, dann wieder konkret und abstrakt, verschwimmt zu unzähligen Gestalten, bis sie alles umfaßt und gleichzeitig sich selbst und den Menschen verkörpert, dem sie innewohnt.

Dabei sind diese verschiedenartigen Erscheinungsformen nicht anderes als das eigene Ich: dieses vielseitige, oft verkannte, mißbrauchte, einseitig belastete Ich; dieses Ich, das
man Tag und Nacht lebt und zuweilen recht fremd erscheint. Manchmal erregt diese ungeahnte Vielfalt der Seele Furcht, Zweifel und Verwirrung. So läßt sich das große Leid der Welt erklären, dessen Ursache nicht in materieller Not besteht.

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