Du bist nicht da, Angelika
 
So klein und zart, aus Fleisch und Blut,
Dein Händchen umklammert meinen kleinen Finger.
Dich stillen tut uns wohlig gut,
will Dich behutsam halten, wohl für immer.
 
Ein Weinen, Lachen, Häarchenflaum,
Deine Füßchen tapsen über blanken Boden.
Du fällst auf den Popo noch kaum,
für jeden Schritt will ich Dich loben.
 
Ein Brabbeln wird zu tausend Fragen,
Du erkundest gespannt die ganze Welt.
Bist frohen Mutes in Kindertagen,
Familie ist was heute zählt.
 
Der Kindergarten und dann die Schule ...
bereiten Dich auf's Leben vor.
Noch wird gemalt, kriegst größre Schuhe,
stehst damit bald im Lebenstor.
 
Das Tor birgt Freundschaft, Freud und Leiden,
es ist nicht alles Gold was glänzt.
Dein erster Freund: "Hallo Ihr beiden",
wie leicht Du Dich zu ihm bekennst.
 
Die Jugendzeit ist wundervoll,
wenngleich auch erste Steine liegen,
auf Deinem Weg, doch eindrucksvoll,
wird's Dich zum eignen Menschen prägen.
 
Du wirst mich noch besuchen kommen,
als hochgewachsne, stolze Frau.
Kein Mensch hat Dich mir je genommen,
jedoch das Leben spielt oft rauh ...
 
denn:
 
Du warst nie da, Angelika!


- G. Alester -


Copyright © 2008 G. Alester

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