Traumschiff

Sie hängt gut -
die Wäsche auf der Leine,
die kräftig
vom Wind bewegte.
Die klammerhart
gebändigt - festgezurrt
jedem Sturm standhält.

Heute bläst er
besonders hart, ungestüm

in die Roten,
in die Blauen
und in die
geblümten Bunten.
Beutelt sie,
bläht sie,
spielt mit ihnen.

Stolz dehnen,
recken sie sich,
wie Segel
vor dem Wind.

Ich träume!

Segelschiffe hoch getakelt
mit rotem,
blauem
und geblümtem Tuch,
liegen bereit
zur großen Fahrt.

Ungestüm zerren
sie an den Seilen,
gleich Rennpferden
vor dem Start.

Ich wähle den
schnittigen Zweimaster,
den mit der bejahenden,
kraftvollen roten Farbe,
die verspielt
im Wasser glitzert.

Leinen los!
Ich weiß,
die Liebe kreuzt mit.
Liegen hart am Wind.
Pralle Segel!
Gebändigte Kraft.

Wohin?
Kurs -
grenzenlos!
Nur
träumen - segeln,
segeln - träumen.

Hoch spritzt die Gischt.
Rieche das Meer.
Ahne die Freiheit.

Mai 2003

Zurück...